Editorial
Stoppt die Aufregungsspirale
Sabotage und tätliche Angriffe beim diesjährigen Marsch für das Leben, Gehsteigbelästigungen gegenüber ratsuchenden Schwangeren und Fachpersonal von Beratungsstellen und Abtreibungskliniken – offensichtlich schaukeln sich die gegnerischen Lager im Streit um das Abtreibungsrecht mit Provokationen gegenseitig hoch. Der Sache dient das nicht, sondern befeuert nur die »Aufregungsspirale«. Es keimt der gesellschaftliche Spaltpilz, so wie wir das schon aus den USA kennen, wo Pro-Choice- und Pro-Life-Aktivist*innen einander unversöhnlich gegenüberstehen. Ein idealer Nährboden für alle demokratiefeindlichen Kräfte.
Und KOLPING? Zunächst müssen wir erkennen, dass wir als Querschnitt unserer Gesellschaft trotz aller Zustimmung für unser Leitbild nicht in allen ethischen und moralischen Fragen übereinstimmen. Gleichwohl bleiben wir Geschwister, behandeln uns als solche und respektieren unterschiedliche Standpunkte. Wir bleiben im Gespräch und bemühen uns um Verständnis für die Positionen der anderen. So versteht sich auch der Beitrag in diesem Heft zur Debatte um die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs: Wir präsentieren Argumente pro und contra und hoffen, so zur Meinungsbildung innerhalb des Verbandes beizutragen.
Unterschiedliche Meinungen und kontroverse Debatten gehören zur Demokratie, die wir uneingeschränkt bejahen und in unserem Verband leben – auch bei den kommenden Europawahlen. In diesem Jahr dürfen erstmalig 16-Jährige zur Wahl gehen. Wir rufen sie – und natürlich alle Wahlberechtigten – dazu auf, ihre Stimme dafür zu geben, das bedeutende Friedensprojekt EU weiter voranzubringen.
Kontrovers werden in unserer Gesellschaft auch Klimaschutz und Migration diskutiert. Wir gehen diese Themen im Rahmen unserer Spendenkampagne "ZukunftsFest" konstruktiv an. Mit zwei konkreten Projekten zeigen wir, dass wir als Verband anpacken und für Hilfe sorgen. Wir freuen uns, wenn Du mitmachst.
Viel Spaß beim Lesen – und Treu Kolping!
Dein Christoph Nösser
Chefredakteur
christoph.noesser(at)kolping.de
Beilagen
Alle Publikationen auf einen Blick!
Wir haben diese für Dich digital archiviert.
Totengedenken
Totengedenken
Für die Verstorbenen unserer Gemeinschaft feiern wir am 12. Juni sowie am 10. Juli und am 14. August 2024 um 9 Uhr die Heilige Messe in der Minoritenkirche in Köln.
"Deiner Bestimmung gedenke, blicke vorwärts, wohin du strebst, schau zurück, woher du kommst, dich selber betrachte, was ist’s mit dir, was bist du, was sollst du, was willst du?"