Ausgabe 2-2024 : Mai

Waldschutz für den Urwald von morgen

Interview rund um das "Urwald-Projekt" im Rahmen der Spendenkampagne ZukunftsFest

Das Kolpingmagazin sprach mit Patrick Esser, fachlicher Leiter des "Urwald-Projektes" in Wohllebens Waldakademie und Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin der Kolping Sonne Wind Wald Projektentwicklungs gGmbH.

Herr Esser, was ist die Idee des "UrwaldProjektes"?

Die Idee ist ganz einfach. Wir haben ein großes Vertrauen in die Jahrmillionen alte Waldbauerfahrung der Natur. Mit dem Projekt wollen wir wieder richtige Urwälder in Deutschland zurückgewinnen, die haben wir nämlich leider verloren. Dazu suchen wir besonders naturnahe Wälder in Deutschland, so wie das Waldstück kolping-Wald, und die dürfen dann zum Urwald von morgen werden.

  • Patrick Esser

    Fachlicher Leiter des UrwaldProjektes in Wohllebens Waldakademie

  • Eva Klare-Kurtenbach

    Geschäftsführerin der Kolping Sonne Wind Wald Projektentwicklungs gGmbH

Frau Klare-Kurtenbach, warum haben Sie sich für dieses Projekt entschieden?

Wir haben uns für dieses Projekt entschieden, weil uns die Idee und der Ort hier beeindruckt haben. Wir haben hier den ganz klaren Auftrag gesehen, diesen Wald generationenübergreifend zu schützen. Der Wald hat seit vielen Jahrhunderten hier überlebt, ohne menschlichen Einfluss. Wir wollen diesen Generationenauftrag fortsetzen und den Zauber des Waldes, gemeinsam mit der Kolpingwelt, bewahren. 

Herr Esser, was begeistert Sie am meisten an dem "UrwaldProjekt"?

Am meisten begeistert mich der tolle Wald. Hier unterwegs zu sein, hier durchzulaufen und vor diesen großartigen Bäumen zu stehen und zu wissen, die dürfen weiterwachsen. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass sie im nächsten Jahr weg sind. Hier darf der Wald
wieder zum richtigen Urwald werden. 

"Die Nöte der Zeit als Auftrag zu handeln."
Adolph Kolping

Frau Klare-Kurtenbach, warum ist der Wald so wichtig?

Der Wald ist uns deshalb wichtig, weil er gerade im KOLPING-Wald noch einmal die Ursprünglichkeit der Natur zeigt. Die Ökosysteme funktionieren, indem sie – ohne den menschlichen Einfluss – ganz natürlich ineinandergreifen. Wir erleben die Schöpfung, wie sie gewollt ist und wie sie natürlich auch von uns weiterhin zu bewahren ist.

Herr Esser, was ist das Besondere am KOLPING-Wald?

Eine ökologische Besonderheit dieses Waldes ist, dass wir hier die Möglichkeit einer kleinen Zeitreise haben. Wir können hier quasi in die Vergangenheit zurückreisen und sehen, wie Deutschland ohne den Einfluss von uns Menschen aussah. Denn früher war Deutschland zu 90 Prozent mit Wald bedeckt. Heute liegen die Flächen, die so urwaldnah aussehen wie der KOLPING-Wald, aber nur noch im Promillebereich. Dabei stecken gerade diese naturnahen Wälder voller Leben. Etwa zwölf- bis dreizehntausend Arten fühlen sich hier richtig wohl und haben hier einen Lebensraum gefunden.

Fotos: Wohllebens Waldakademie

Zukunftsfest
Geschrieben von
Svenja Thomas

Gemeinsam für eine klimasichere und gerechte Zukunft

Unter dem Motto "Mach mit – handeln, helfen, Zukunft schenken" ruft der Verband in diesem Jahr zu Spenden für den KOLPING-Wald und das KOLPING Netzwerk für Geflüchtete auf.

Kommentar verfassen

Jeder Kommentar wird von der Redaktion überprüft, bevor er im Onlinemagazin erscheint. An dieser Stellen wollen wir auch auf unsere Netiquette und Informationen zum Datenschutz hinweisen.

Ihr Kommentar wurde verschickt!

Wir bitten um etwas Geduld. Ihr Kommentar wird von der Redaktion geprüft bis er online gestellt wird.

OK