Ausgabe 2-2024 : Mai

Leider schon die Hälfte rum

Freiwilligendienst im Ausland mit den Kolping Jugendgemeinschaftsdiensten: Teil 4 der Reihe "Ich bin dann mal weg" liest Du hier.

Helena und ein Ranger bei der Auswilderung einer Python.

Halbzeit bei den Weltenbummler*innen: Seit September sind die drei Freiwilligen Helena, Leon und Klara quer über den Globus verteilt und unterstützen im Rahmen des JGD Freiwilligendienstes fernab der deutschen Heimat spannende Projekte. Höchste Zeit mal nachzufragen, wie es den Dreien in Uganda, Vietnam und Fidschi aktuell ergeht!

  • Helena Leischner

    Der vietnamesische Nationalpark Cuc Phoung ist Helenas Einsatzort. Hier unterstützt sie das Projekt Save Vietnam’s Wildlife – Pangoline (Schuppentiere) und Schleichkatzen.

  • Leon Edinger

    Leon leistet im Chevalier Training Center seinen Dienst: Ein Projekt der Missionaries of the Sacred Heart Pacific Union, das gegründet wurde, um der ärmeren Bevölkerung von Fidschi zu helfen.

  • Klara Seubert

    In Uganda, Ostafrika, unterstützt Klara die Go Girl Foundation, eine lokale NGO, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Mädchen und Frauen emotional und intellektuell zu fördern.

"Ich hab’ das Gefühl, dass die Zeit in den letzten Monaten nur so verfliegt, da bin ich schon ein bisschen traurig drüber, weil es mir sehr, sehr gut hier geht", schwärmt Helena. Noch vor ein paar Monaten hatte die 18-Jährige mit dem ungewohnten Arbeitspensum und dem tropischen Klima in Vietnam so ihre Probleme. Heute lacht sie über die kleinen Startschwierigkeiten. "Ich mag das heiße Klima richtig. Meine Laune ist gerade sehr weit oben, weil ich total zufrieden bin mit meiner Einsatzstelle!" Kein Wunder, erlebt die Brandenburgerin hier doch jeden Tag spannende Abenteuer und lernt täglich Neues dazu. Helena leistet ihren Freiwilligendienst im Nationalpark Cuc Phoung. Gerade hat sie in der parkeigenen Tierklinik ausgeholfen und dabei Eindrucksvolles erlebt: "Besonders Spaß gemacht hat mir, dass ich mich um ein Leoparden-Kätzchen kümmern durfte, es füttern und mit Medikamenten versorgen musste. Aber auch die Arbeit am Mikroskop finde ich super. Meine Aufgabe ist dabei, den Kot der Tiere auf Wurmbefall zu untersuchen, das war interessant." Unvergessen auch der Trip in den Dschungel, um eine Python und einen Sonnendachs zurück in die Freiheit zu entlassen. "Das war schon ein emotionaler Moment. Der Augenblick, wo man die Tür der Transportbox aufmacht und das Tier dann zurück in den Dschungel huscht, das ist einfach unbeschreiblich!"

Frische Farbe im Klassenraum: Das neue Learning Center, das Klara unterstützt.
Klara im Learning Center
Helena päppelt ein junges Schuppentier auf.
Helena versorgt auf der Krankenstation ein Pangolin.
Jedes Mal etwas Besonderes: Auswilderung von genesenen Tieren.

Auch für Klara vergeht die Zeit aus ihrer Sicht derzeit ein klitzekleines Bisschen zu schnell. Heimweh kennt die 20-Jährige nicht – in Uganda, wo sie ihren Freiwilligendienst in dem Projekt "Go Girl Foundation" leistet, ist sie gut vernetzt. "Meine soziale Batterie ist so aufgeladen. Wenn ich jetzt eine halbe Stunde mal allein bin, fühle ich mich schon fast einsam. Den gesamten Tag mit Leuten verbringen, da habe ich extrem gute Laune!", lacht sie. Das gibt scheinbar auch einen ordentlichen Energieschub. Gemeinsam mit ihrer Mitfreiwilligen bietet Klara Mathe- und Englischnachhilfe für Kinder aus der Umgebung an. Aber auch das Spielen kommt nicht zu kurz! Die "Go Girl Foundation" plant dort bald eine Schule zu eröffnen. "Aber das wird noch eine ganze Zeit dauern", weiß die gebürtige Bayerin. Denn eine gewisse Entschleunigung gehört in Uganda oft wohl einfach dazu. 

Klara an der Tafel im Learning Center
"In Luganda gibt es ein Sprichwort: 'Mpola mpola'. Das bedeutet so viel wie 'Mach langsam'. Das ist irgendwie ein tolles Lebensmotto. Alles wird zu seiner Zeit gemacht."
Klara (20 Jahre, Uganda)

Der 20-Jährige Leon leistet seinen Freiwilligendienst auf Fidschi im "Chevalier Training Center", eine Einrichtung, die unterprivilegierten jungen Männern Bildung und handwerkliche Fähigkeiten vermitteln will. In den letzten Monaten hat das Projekt richtig Fahrt aufgenommen: "Wir haben einen neuen Schulleiter, dadurch hat sich viel verändert, es gibt ordentlich zu tun! Wir renovieren diverse Unterkünfte, bauen Möbel, unterrichten. Es fühlt sich gut an, sich einzubringen. Man sieht den täglichen Fortschritt, das tut richtig gut!"

Schüler Rups (links) zeigt den beiden Freiwilligendienstlern Odin (Mitte) und Leon (rechts) die Vorzüge Fidschis.

Der gebürtige Niedersachse zieht viel Positives aus seinem Aufenthalt: "Die Menschen machen gute Laune, das gibt Energie. Ich hoffe, ich kann mir das beibehalten, für die Zukunft, wenn ich wieder in Deutschland bin. Mit einer durchweg positiven Einstellung durchs Leben zu gehen." Bis es wieder zurück nach Hause geht, hat Leon aber zum Glück noch ein paar Monate Zeit. Gemeinsam mit seinem Mitfreiwilligen will er im Projekt noch einiges schaffen, aber auch Land und Leute noch besser kennenlernen. So hat er kürzlich die benachbarte Insel Taveuni besucht, die auf der einen Seite wundervolle Wasserfälle und eine atemberaubende Kulisse bietet – auf der anderen Seite aber auch von Klimawandel und steigendem Meeresspiegel gezeichnet ist. Eine einschneidende Erfahrung für den 20-Jährigen.

Auf Kokosnussjagd: Leon (links) und sein Mitfreiwilliger Odin auf der Insel Nanau.

Vor dem Tor von Leons Schule steht ein Schild. Darauf ist zu lesen: "A Journey of a thousand Miles begins with a first Step" – Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt. Für Leon mehr als nur eine Phrase: "Ich finde, das ist ein schönes Motto auch für die Schüler. Viele der Jungen kommen aus schwierigen Verhältnissen und für die ist diese Schule der erste Schritt in Richtung eines besseren Lebens. Die Schule schafft einen Anfang, eine Grundlage. Das Motto passt für die Schüler gut, aber es passt auch zu dem, was die Schule, das Gelände, die ganze Organisation betrifft. Denn diese Schule hat viel Potential und wir haben alle gemeinsam die ersten Schritte gemacht."

Das Motto passt, findet Leon, der seinen Freiwilligendienst auf Fidschi leistet.

Wenn auch Du Deinen Teil dazu beitragen willst, einen wichtigen Schritt wie Leon, Helena oder Klara zu machen, kannst Du Dich für den nächsten Jahrgang der JGD-Freiwilligen bewerben! Wir helfen Dir, das passende Projekt und Zielland zu finden und beraten Dich gerne. Für die ganz Spontanen: Anfang Mai werden noch Restplätze vergeben. Und im Herbst 2024 startet dann die nächste Bewerbungsrunde! Mehr Information unter www.kolping-jgd.de

Fotos: Kolping JGD/Kolpingwerk Deutschland

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