Ausgabe 2-2024 : Mai

Klimageld

Wer das Klima wenig belastet, soll entlastet werden.

Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig und enorm. Sie betreffen die Wirtschaft, die Natur, die Gesellschaft als Ganzes und jeden einzelnen Menschen. Wir dürfen dieser Krise nicht tatenlos gegenüberstehen. Wir können und müssen auf sie reagieren, lernen mit ihr umzugehen und sie so weit wie möglich abschwächen.

Besonders von der Klimakrise betroffen sind vor allem einkommensschwache Bürger*innen. Dabei tragen sie mit einem vergleichsweise kleinen CO2-Fußabdruck weniger zum Klimawandel bei. Um dieser Ungerechtigkeit entgegenzuwirken, sollte beim Klimaschutz folgendes Prinzip gelten: Diejenigen, die am meisten zum Klimawandel beitragen, sollten auch vorrangig an den Kosten beteiligt werden. Jene, die stärker unter den Folgen leiden, sollten hingegen entlastet werden.

Klimaschutz kostet Geld

Anfang des Jahres stieg der CO2-Preis von 30 auf 45 Euro pro Tonne. In den nächsten Jahren wird diese Bepreisung stetig weiter angehoben. Der CO2-Preis trägt dazu bei, dass Deutschland seinen Klimaschutz-Verpflichtungen nachkommt. Das eingenommene Geld soll in Klimaschutzmaßnahmen und den Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft reinvestiert sowie für Entlastungen der Bürger*innen eingesetzt werden – so zumindest die Theorie. Doch während der CO2-Preis – und damit insbesondere die Belastung für einkommensschwache Haushalte – steigt, hängt die Regierung bei der Einführung eines Klimageldes hinterher. Unter anderem besteht Uneinigkeit bezüglich der Finanzierung.

Fakt ist, dass Klimaschutz und Klimafolgenanpassung Geld kosten, egal wie sie organisiert werden. Fakt ist auch, dass es Investitionen in unsere Zukunft sind, welche jetzt Geld kosten, sich jedoch mit der Zeit rechnen. Die Anhebung des CO2-Preises macht eine soziale Abfederung erforderlich. Der soziale Ausgleich darf aber nicht gegen Investitionen in Klimaschutz und Klimafolgenanpassung aufgewogen werden. Daher muss das Klimageld noch in dieser Legislaturperiode kommen, um Belastungen durch den erhöhten CO2-Preis jetzt abzufedern und Haushalte mit einem geringeren CO2-Fußabdruck – in der Regel ärmere Haushalte – zu belohnen. Dieser Forderung machte sich auch die Bundeskonferenz der Kolpingjugend per Beschluss im März zueigen.

katharina.diedrich(at)kolpingjugend.de


Foto: leonard_c/istockphoto

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