Editorial
Die Nöte der Zeit fordern Solidarität
Millionenfacher Tod, unvorstellbare Grausamkeiten und Zerstörung, bittere Not und unerträgliches Leid – all das hat sich in zwei Weltkriegen tief in das Gedächtnis unseres Volkes und unserer europäischen Nachbarvölker eingegraben. Es hat zu der Erkenntnis geführt, dass Krieg nach Gottes Willen nicht sein soll – wie der Weltrat der Kirchen 1948 in Amsterdam bekannte. Und nun der brutale Angriffskrieg Putins im Herzen Europas!
Das wirft Fragen auf und stellt uns vor unerwartete Herausforderungen: Welche Konsequenzen hat die deutsche Politik zu ziehen? Wie weit geht unsere Solidarität mit dem ukrainischen Volk? Wie nehmen wir die Geflüchteten bei uns auf? Wie lange hält die Willkommenskultur an? Sind wir bereit, zur Not Verzicht zu üben, oder stoßen wir Hilfebedürftige aus Sorge um das eigene Wohlergehen oder aus politischem Kalkül wieder zurück?
Wie so häufig erweist sich Adolph Kolping als weiser Ratgeber, vor allem mit der vielzitierten Aussage: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“ Mit der überwältigenden Hilfsbereitschaft, die spontan angelaufen ist und schon seit Wochen anhält, erweisen sich der Verband und die vielen Kolpingmitglieder ihres Gründers würdig. Wie segensreich die Arbeit des ukrainischen Nationalverbands zur Linderung der Not seiner Landsleute ist, und über die vielfältigen Aktivitäten unserer deutschen Kolpinggeschwister berichtet mein Kollege Marian Hamacher in seiner Reportage. Das Bundessekretariat hat eigens das „Netzwerk Ukraine“ aufgebaut, über das sich Engagierte austauschen können und beispielsweise Hilfslieferungen koordinieren können.
Die geopolitische Krise trifft den Verband in einer Zeit des Wandels. Auf Ulrich Vollmer ist am 1. April Alexandra Horster als neue Bundessekretärin gefolgt. Sie geht mit derselben Tatkraft an die aktuellen Herausforderungen heran, wie im Interview zu lesen ist. Im Wandel befindet sich auch die Positionierung des Kolpingwerkes. Unser neues Leitbild, das im November beschlossen werden soll, wird deutlich machen, dass der Verband zu seinen Grundsätzen steht, selbst wenn veränderte Lebensbedingungen neue Antworten verlangen. Wie der Stand ist, erfahrt ihr in dieser Ausgabe.
Viel Freude beim Lesen und herzlichen Gruß
Treu Kolping
Dein Christoph Nösser
Chefredakteur
christoph.noesser(at)kolping.de
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Totengedenken
Totengedenken
Für die Verstorbenen unserer Gemeinschaft feiern wir am 8. Juni und am 13. Juli um 9 Uhr die Heilige Messe in der Minoritenkirche in Köln.
“Weil der Herr auferstanden ist, ist das Christentum unsterblich, unüberwindlich, wahrhaft das Reich Gottes auf Erden.”