In diesen Tagen will der Jubel über die Auferstehung nicht so recht laut werden: der Krieg in der Ukraine, die himmelschreiende Not der Menschen, die Erfahrung, willkürlicher Gewalt ausgeliefert zu sein, ist stärker als alle Frühlingsgefühle, die einen erfüllen könnten.
Tatsächlich gibt es Ostern nicht ohne Karfreitag, Auferstehung nicht ohne den Schmerz über den Tod. Das wird uns in diesen Tagen und Wochen deutlichst vor Augen geführt. Die Verstrickung in das Böse ist mächtig und längst nicht überwunden. Wir sind zwar mit dem Wissen um Ostern in den Spuren Jesu unterwegs, aber da ist noch viel zu tun.
Gut, dass auch die Botschaft der Apostel nach der umwerfenden Erfahrung der Auferstehung diese schmerzhafte Wirklichkeit der Welt im Blick behält. In einer der nachösterlichen Predigten, die uns die Apostelgeschichte überliefert, sagen sie: „Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ (Apg 14,22) Es wird berichtet, dass sie damit ihre Schwestern und Brüder im Glauben stärken.
Es gilt also, umzukehren zu einem verantwortlichen, solidarischen Lebensstil. Das wird in jedem Fall bedeuten, dass wir uns umstellen müssen, dass Verzicht angesagt ist. Wir müssen die ohnehin knappen Ressourcen schonen, die dem Frieden und der Bewahrung der Schöpfung dienen, teilen, was wir zum Leben haben, damit es für alle reicht, und das Ganze im Blick behalten, nicht nur unser persönliches Wohlbefinden.