Mal ganz ehrlich: Wer hat sich nicht schon das eine oder andere Mal darüber geärgert, dass der 1. Mai auf einen Samstag fiel? Genauso wie der Tag der Deutschen Einheit. Oder der 1. Weihnachtstag auf einen Sonntag.
Es gibt Feiertage, die – im Gegensatz zu Ostermontag oder Christi Himmelfahrt – nicht an einen festen Wochentag gebunden sind, sondern jedes Jahr „rotieren“. Vor allem im vergangenen Jahr, aber auch in diesem Jahr war und ist dies für Millionen von Beschäftigten ärgerlich, weil es die Anzahl der ihnen zur Verfügung stehenden freien Tage spürbar verkürzt. 2021 um ganze vier Tage. Und das ausgerechnet in Zeiten der Pandemie, die sowohl beruflich als auch privat eine enorme Belastung darstellt.
In Politik und Gesellschaft ist die Debatte darüber, ob es für Feiertage, die je nach Jahr auf einen Wochenendtag fallen können, unter der Woche einen Ausgleich geben sollte, immer wieder versandet. Dabei gibt es gute Gründe, weshalb ein gesetzlich verankerter Feiertagsausgleich dringend geboten ist. Zum einen dienen Feiertage dazu, bestimmter Ereignisse zu gedenken und Traditionen zu pflegen. Sie dienen zum anderen aber auch dazu, Erwerbstätigen außerhalb ihrer gesetzlich garantierten Urlaubstage kurze Phasen der Auszeit zu gewähren, ganz gleich, ob im Kreis der Familie, mit Freunden und Bekannten oder alleine. Wenn allerdings die Anzahl solcher kurzer Auszeiten willkürlich vom Kalender abhängt, wird daraus in gewisser Weise sogar ein Gerechtigkeitsproblem. Immerhin hat man dieses Problem in etwa 85 Ländern der Welt erkannt und längst gehandelt.
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