Horster: In der gegenwärtigen Situation, die in Folge der Pandemie, des Ukraine-Kriegs und auch der Krise unserer Kirche von großer Unsicherheit geprägt ist, halte ich es für wichtig, einerseits zu wissen, wo wir stehen. Unser gesellschaftliches, kirchliches und politisches Engagement wurzelt in den Ideen und dem sozial-caritativen Engagement unseres Verbandsgründers, die auch in der Katholischen Soziallehre ihren Niederschlag gefunden haben. Die Arbeit, die wir sowohl vor Ort in den Kolpingsfamilien als auch in den Einrichtungen und Unternehmen leisten, gibt vielen Menschen Halt. Andererseits müssen die Ideen und Lehren immer auch auf ihre Relevanz für die derzeitige Situation befragt werden. Und wenn wir den Eindruck gewinnen, dass die äußeren Rahmenbedingungen im Wandel sind, dann müssten wir bereit sein, uns mutig aufzumachen um neue Weg zu gehen.