Ausgabe 4-2021 : Oktober

Kolping bleibt sein Wegweiser

Josef Holtkotte, der bisherige Bundespräses des Kolpingwerkes Deutschland ist im Hohen Dom zu Paderborn zum Bischof geweiht und als Weihbischof im Erzbistum Paderborn eingeführt worden. Was Adolph Kolping ihm bedeutet, wird auch an einem seiner Insignien deutlich.

Sie sind die Insignien für den bischöflichen Dienst: Bischofsring, Mitra und Bischofsstab. Ende September nahm sie Bundespräses Josef Holtkotte feierlich im Hohen Dom zu Paderborn entgegen – in dem er zum Bischof geweiht und als neuer Weihbischof für das dortige Erzbistum eingeführt wurde. Während der Ring die unverbrüchliche Treue des Bischofs zur Kirche symbolisiert, sind Mitra und Bischofsstab die Zeichen des Hirtenamtes.

Seinen bischöflichen Dienst wolle er nutzen, um deutlich zu machen, wie sehr gerade in Umbruchzeiten das Evangelium als „bleibende Kraftquelle“ nötig sei, erklärte Holtkotte im Weihegottesdienst. Auch wenn dieser unter Corona-Bedingungen vor einer reduzierten Zahl an geladenen Gästen stattfinden musste, war unübersehbar, für welchen Verband Holtkotte seit 2012 hauptamtlich tätig war. Schließlich sorgten die bekannten orangefarbenen Kolping-Banner für das passende Ambiente. Wer nicht direkt im Hohen Dom mitfeiern konnte, hatte die Gelegenheit dazu in zwei weiteren Kirchen, in die die Bischofsweihe übertragen wurde. Auch online war es möglich, den Live-Stream zu verfolgen.

Rückkehr ins Heimatbistum

Am 23. Juni hatte Papst Franziskus den 58-Jährigen zum Titularbischof von Simingi und zum neuen Weihbischof im Erzbistum Paderborn ernannt. Damit folgt der langjährige Bundespräses dem im September 2020 emeritierten Weihbischof Hubert Berenbrinker nach. Da Holtkotte 1990 in Paderborn die Priesterweihe empfing und auch anschließend in Ostwestfalen tätig war, ist es für ihn eine Rückkehr in sein Heimatbistum. In seinen bisherigen Aufgaben habe er die Liebe Gottes erfahrbar machen und mit den Menschen Glaubenswege suchen und gehen wollen, erklärte Holtkotte in seinen ersten Worten als neuer Weihbischof. Kirche müsse aus der Gegenwart Gottes leben und das Leben der Menschen ernst nehmen. 

 

„Nur dann kann sie Weg und Bewegung sein und einen Glauben verkünden, der vertrauensvoll, getröstet und froh leben lässt."
Weihbischof Josef Holtkotte

Als bischöflichen Wahlspruch suchte Holtkotte sich einen Satz aus dem Lukas-Evangelium aus: „Da wurden ihre Augen aufgetan.“ (Lk 24,31). Diese Worte drücken Holtkottes tiefe innere Verbindung zu dieser biblischen Erzählung aus. Auch seine Insignien sowie sein Wappen sind von den biblischen Emmaus-Jüngern auf ihrem Weg mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus geprägt. Auf dem Bischofsstab sind auch der heilige Josef als Namenspatron sowie der selige Adolph Kolping als Wegbegleiter und Wegweiser abgebildet. 

Bundespräses Josef Holtkotte (links) bei seiner Weihe durch den Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker.
Farbenfroh: Zahlreiche Kolpingmitglieder waren in Paderborn mit dabei, als ihr Bundespräses im dortigen Hohen Dom die Bischofsweihe empfing.

Mit Jesus unterwegs bleiben

Die im Gottesdienst gesammelte Kollekte kommt auf Holtkottes Wunsch zwei karitativen Projekten des Kolpingwerkes zugute: Das Kolpingwerk Mexiko finanziert Sauerstoff­flaschen für Familien, die ihre Corona-Erkrankten zu Hause pflegen müssen. Der Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn unterstützt mit einer Aktion Flutopfer und ermöglicht mit Freizeitangeboten für Familien eine Auszeit vom belastenden Alltag.

Erzbischof Hans-Josef Becker sagte in seiner Predigt, dass die Bischofsweihe in einer für die Kirche „sensiblen Zeit“ eine „Vergewisserung unseres Standortes auf dem Weg des persönlichen Glaubens und des Erzbistums Paderborn“ fordere. Christen dürften niemals vergessen, wo ihre Geschichte dem Evangelium nicht entsprochen habe oder entspreche. Es gebe jedoch keinen Grund, sich mit dem christlichen Glauben zu verstecken. Der auferstandene Jesus sei als Wegbegleiter an der Seite der Menschen. Das bestärke den neuen Weihbischof Josef Holtkotte, aber auch das Erzbistum Paderborn, „das mit allen Männern und Frauen guten Willens im Vertrauen auf die Stärke Gottes in die Zukunft blickt“.

Für die nun kommende Zeit zeigt sich Josef Holtkotte zuversichtlich: „Es ist meine feste Überzeugung, dass wir eine gute Zukunft haben, wenn wir mit Jesus unterwegs bleiben. Wenn wir uns an ihm festmachen und stets seine Gemeinschaft suchen.“


Fotos: Christoph Nösser und Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn