Eine Organisation erklärt in ihrem Leitbild laut Wikipedia ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien. Es formuliert ein realistisches Idealbild. Den Mitgliedern und Mitarbeitenden gibt es Orientierung motiviert sie und wirkt handlungsleitend. Deshalb ist es wichtig, dass sich die ganze KOLPING-Gemeinschaft im Mitgliederverband sowie in  den Einrichtungen und Unternehmen mit dem Leitbild auseinandersetzt. 

Nachdem das aktualisierte Leitbild auf der Bundesversammlung im November 2022 beschlossen wurde, sind deshalb Überlegungen angestellt worden, wie dieses Leitbild den Kolpingmitgliedern nahegebracht und auch in der außerverbandlichen Öffentlichkeit deutlich gemacht werden kann, wofür der Verband steht. Die Kolpingmitglieder sollen das Leitbild lesen und darüber in den Austausch miteinander und mit anderen Menschen kommen. Dafür sind erste Werbemittel entwickelt worden: eine quadratische Leitbildbroschüre mit dem markant erhabenen Schriftzug "ZUSAMMEN SIND WIR KOLPING" sowie ein erste Plakatserie, die im Mai 2023 verfügbar und im Kolping-Shop bestellbar sein wird.

Weitere Materialien befinden sich in Vorbereitung und werden über die Verbandsmedien sowie den wöchentlichen Newsletter bekannt gemacht. Außerdem entstand die Idee, dass "Leitbild-Botschafter und Leitbild-Botschafterinnen" in Kolpingsfamilien und in den Diözesanverbänden über Inhalte und Entstehung des Leitbildes referieren. Knapp 20 Kolpinggeschwister haben sich zur Verfügung gestellt, um diese Aufgabe in den kommenden Monaten wahrzunehmen. 

Die Koordination der Leitbild-Botschafter*innen und ihrer Arbeit hat Otto M. Jacobs, Referent für Verbandsfragen im Bundessekretariat, übernommen. Per E-Mail können sich interessierte Kolpinggeschwister melden, um Termine zu vereinbaren: otto.jacobs(at)kolping.de
 

Sascha Dederichs: Als Leitbild-Botschafter *innen möchten wir dazu betragen, das im November verabschiedete neue Leitbild im Verband präsent und im Fokus zu halten. Das tun wir, indem wir auf Anfrage in die verschiedenen Gliederungen unseres Verbandes fahren, das Leitbild vorstellen und mit den Kolpinggeschwistern darüber ins Gespräch kommen. Denn eins ist klar: Ein Leitbild, das nur auf dem Papier existiert, ist nichts wert. Der Wert entfaltet sich erst dann, wenn man es miteinander lebt und danach handelt.

Sascha Dederichs: Die Leitbild-Botschafter*innen sind tief in der Materie, haben den Entstehungsprozess des neuen Leitbildes sehr nah miterlebt und mitgestaltet und können somit neben dem bloßen Referieren der Inhalte auch Hintergründe zu den verschiedenen Kapiteln und Positionen erläutern. Das ist insbesondere bei vermeintlich kontroversen Kapiteln und Themen sehr hilfreich. Kurzum: Mit uns soll man diskutieren und zukunftsorientiert weiterüberlegen können, wie das neue Leitbild einen festen Platz im Alltag der Kolpingsfamilien bekommen kann.
 

Sascha Dederichs: Meine bisherige Erfahrung ist, dass es sehr unterschiedliche Wünsche für Veranstaltungsformate gibt, auf die wir als Leitbild-Botschafter*innen auch gerne individuell eingehen. Manchmal ist "nur" ein Impulsvortrag mit anschließender Diskussion gewünscht, manchmal werden aber auch "größere" Workshops angefragt, die sich etwa mit der Frage beschäftigen, wie denn nun konkret mit dem neuen Leitbild weitergearbeitet werden kann. In diesem Kontext sind dann wiederum viele verschiedene Fragestellungen denkbar: Wie können wir das Leitbild nutzen, um unser Profil zu schärfen? Wie können wir uns für potenzielle Neumitglieder attraktiver machen? Wie können wir neue Synergien zwischen Ehren- und Hauptamt bzw. Verband und Einrichtungen schaffen? Man sieht: es bleibt spannend!
 

Fotos: Barbara Bechtloff, Kolpingwerk Deutschland, privat