Ausgabe 4-2020 : November

Zwei Jahre Roadshow

Wir sagen Danke für zwei weitere Jahre Kolping Roadshow Integration. Am 30. Juni endete die zweite Förderperiode der Kolping Roadshow Integration.

Zu Gast bei der Nikolaigemeinde in Heilbronn zum Weltflüchtlingstag 2020.

Das Infomobil mit all seinen Ausstellungstücken und -stationen zum Thema Flucht und Migration war auch in den vergangenen zwei Jahren bis in die entferntesten Ecken Deutschlands unterwegs. Bei Wind und Wetter besuchten die Roadshow-Fachkräfte gemeinsam mit dem Mobil verschiedene Stadt- und Gemeindefeste, Festivals, Projekttage und vieles mehr.

Beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni 2019 nahmen etwa tausend Besuchende das Mobil genauer unter die Lupe und pausierten ihren Kirchentagsbesuch, um sich die Geschichten und Erfahrungen von Geflüchteten anzuhören. Und sogar hoher politischer Besuch hielt für einen Plausch mit den Honorarkräften im Infomobil inne: Der ehemalige Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Ausstellung der Roadshow. Mit den Honorarkräften unterhielt er sich über die Situation von Geflüchteten in Deutschland, in ihren Herkunftsländern und ihren Weg nach Europa, aber auch konkret über die Arbeit und Reichweite der Kolping Roadshow und des Kolping-Netzwerkes für Geflüchtete.

Hoher Besuch beim Evange­lischen Kirchentag 2019: Grünenpolitiker Cem Özdemir (2. v. links) lässt sich von den begleitenden Fachkräften das Mobil vorstellen.

Im Sommer 2019 hatte das Infomobil ein besonderes Besuchsziel: Es flankierte die Jugendwochen der Kolping Jugendgemeinschaftsdienste in ihrem Feriendomizil in Kronberg im Taunus. Dort trafen sich Teilnehmende aus Deutschland und verschiedenen Ländern, unter anderem aus Costa Rica, Uganda, Honduras, Südafrika und der Dominikanischen Republik, um gemeinsam zwei Wochen mit interkulturellem Austausch, globalem Lernen und viel Spaß und Aktion zu verbringen. Auch hier durften Themen wie Flucht und Migration nicht fehlen. Neben dem Besuch des Infomobils standen zwei Workshops auf dem Plan, bei denen sich die Teilnehmenden genauer mit Migrationsbewegungen auseinandersetzten und sich über Perspektiven zu Migration in ihren eigenen Herkunftsländern austauschten.

Bei den Jugendwochen 2019 der Kolping Jugendgemeinschaftsdienste beschäftigten sich internationale Teilnehmende in verschiedenen Workshops intensiv mit den Themen Flucht und Migration. Zeit fürs Kickern blieb trotzdem noch.

Auch andere Organisationen, Kolpingsfamilien und Vereine fragten die Roadshow an und verknüpften Einsätze des Infomobils mit Schulungen zu verschiedenen Themen. Wie bereits in den Jahren zuvor waren beliebte Schulungsthemen: „Umgang mit Vorbehalten – Wie reagiere ich bei Hetze, Diskriminierung und Vorurteilen?“, „Fluchtursachen – Wie tragen wir in Deutschland zu Fluchtursachen bei und wie können wir diese bekämpfen?“. Auch Themen, wie Integration/Inklusion sowie die Frage nach Heimat und Zuhause, stellten sich Teilnehmende gemeinsam mit den Honorarkräften. Zusammen erarbeiteten sie Diskussionsbeiträge und Lösungsansätze.
 

Im März 2020 brachte – wie für viele anderen auch – die Corona-Pandemie eine Zwangspause mit sich: Das Infomobil stand still und parkte auf seinem Parkplatz in Köln. Dies bedeutete jedoch keinen Stillstand für den Auftrag der Kolping Roadshow Integration. Auf der Website und auf Facebook informierten die Referentinnen weiter über Bildungsmaterialien, spannende Websites, Videos und Kinderbücher zum Zeitvertreib oder zu Selbststudienzwecken in der Quarantäne-Zeit. Nebenbei wurde weiter unter Hochdruck am neuen Antrag für die nächste Förderperiode gefeilt, neue Ideen diskutiert und Konzepte erstellt. Nach der Erarbeitung eines Hygienekonzeptes mit den Honorarkräften durften Ende Mai erstmals wieder Einsätze durchgeführt werden. So wagte es zum Beispiel die Nikolaigemeinde in Heilbronn, für Juni 2020 einen ersten Einsatz mit der Kolping Roadshow Integration zu planen: Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni wollten sie in der Heilbronner Innenstadt ein Zeichen für die humanitäre Notlage in Geflüchtetenlagern wie in Griechenland und Bosnien setzen. Mit Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel und Abstandhaltern ausgestattet, machte sich das Infomobil wieder auf den Weg, um vor Ort Austausch und Diskussionen über Flucht, Migration, Integration und darüber, wie man Vorurteilen am besten begegnet, anzuregen. Das Team der Kolping Roadshow Integration bedankt sich bei allen, die in den vergangenen zwei Jahren ein Teil der Roadshow waren und mit ihren Buchungen, ihrer Mitarbeit und ihrer Förderung ein Zeichen für ein tolerantes und weltoffenes gesellschaftliches Miteinander gesetzt haben.  

Text: Judith Valceschini
Fotos: Kolping-Netzwerk für Geflüchtete

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.