Im Schatten einer Baumgruppe stehen die Mitglieder dreier Kolpingsfamilien im Kreis und singen ein Lied, das den Heiligen Geist einlädt, bei ihnen zu sein. Als gackernde Hühner und eine Herde meckernder Ziegen in ihre Mitte gebracht werden, singen sie lauter. Denn dies ist ein besonderer Tag: Zehn von ihnen werden gleich drei Ziegen oder vier Hühner erhalten. Father Lorent Dziko und Prosperina Shaba beobachten die Szene froh. Die beiden vertreten die Diözese Karonga und gehören zum Leitungsteam des noch jungen Kolpingverbandes. Dass die Übergabe der Tiere mit solcher Freude zelebriert wird, zeigt ihnen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. „Dank des Dungs der Tiere werden sich zehn weitere Familien ein besseres Leben aufbauen können“, sagt Father Lorent. Und Prosperina ergänzt: „Das wird sich rumsprechen und dazu führen, dass wir noch mehr Mitglieder bekommen.“
Erst seit 2016 gibt es Kolping in Malawi. Den Anstoß zur Gründung erster Kolpingsfamilien gab damals der Bischof der Diözese Karonga, nachdem er Kolping auf einer Deutschlandreise kennengelernt hatte. Doch wie baut man einen solchen Verband auf? Und welche Projekte eignen sich? Dazu informierte sich das Leitungsteam im benachbarten Tansania, wo Kolping seit vielen Jahren erfolgreich ist. „Es war unglaublich inspirierend zu sehen, was dort alles erreicht wurde und wie viele Menschen von der Idee Kolpings, sich in einer Gemeinschaft gegenseitig zu helfen, profitieren“, erinnert sich Father Lorent.