Ausgabe 4-2021 : Oktober

Hohe Spendenbereitschaft dank tiefer Verbundenheit

Als wir uns beim Kolpingwerk Deutschland Anfang des Jahres mit dem Gedanken trugen, eine direkte Spendenbitte an unsere Kolpingschwestern und -brüder zu richten, warf das viele Fragen auf. Allen voran die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und der Spendenbereitschaft unserer Mitglieder.

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt war schnell beantwortet: Die Ehrung des Heiligen Josef, der Schutzpatron unseres Verbands, am 1. Mai. Aus diesem Anlass sollten unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie die uns so wichtigen Werte von Solidarität und Tatkraft in den Mittelpunkt gerückt werden.

Getreu den Worten Adolph Kolpings „Es ist keine Zeit zu feiern, zuzuschauen, gewähren zu lassen, bloß zu jammern und zu klagen, sondern es ist Zeit zu handeln, Zeit zu wirken, und zwar für jeden ohne Unterschied, wie es ihm nach Maßgabe seiner Kräfte und Mittel nur möglich ist“, riefen wir mit unserer Spendenkampagne „ZukunftsFest“ dazu auf, durch gemeinsame Hilfe verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu ermöglichen. Dazu wählten wir vier Projekte aus, die unsere Verbandsaktivitäten möglichst breit abbilden, orientiert an den vier Handlungsfeldern unseres Verbands: „Eine Welt“, „Arbeitswelt“, „Junge Menschen“ und „Familie“. Bewusst haben wir mit „ZukunftsFest“ unseren Blick nach vorne gerichtet um belasteten Familien einen unbeschwerten Urlaub zu ermöglichen, Kolpingsfamilien vor Ort in ihrer generationsübergreifenden Arbeit zu stärken, jungen Menschen während ihrer Ausbildung ein Zuhause zu geben und jungen Freiwilligen die Chance auf eine prägende Lebenserfahrung zu ermöglichen. 

"Die hohe Spendenbereitschaft macht mich dankbar."
Bundessekretär Ulrich Vollmer

„Bislang waren wir sehr zurückhaltend mit dem Formulieren von Spendenbitten. Das gute Ergebnis zeigt, dass unsere Mitglieder unsere verbandlichen Ziele und Projekte unterstützen, wenn es darauf ankommt und wenn sie wissen, wozu ihre Spende dient“, so das Fazit von Bundessekretär Ulrich Vollmer. Knapp 180.000 Euro hat die Spendenkampagne „ZukunftsFest“ eingebracht. Die Spenden in Höhe von 163.331,81 Euro wurde bereits an die vier Spendenprojekte ausgeschüttet. Die Zustiftungen von 16.000 Euro verbleiben in der Gemeinschaftsstiftung Kolpingwerk Deutschland und erhöhen entsprechend den Kapitalstock; auf ihrer Basis werden auf Dauer Aktivitäten in den Handlungsfeldern gefördert.

Erste Maßnahmen bereits gestartet

Mit einer ersten Auszahlung im Juli (vgl. Idee &Tat 3/2021) konnten die einzelnen Bereiche bereits erste Maßnahmen anstoßen und durchführen. 

Die Spendengelder im Bereich/Fonds Arbeitswelt werden für die Ausweitung der Kampagne „Azubiwohnen“ genutzt. Um die Zielgruppe der jungen Menschen ideal anzusprechen, wurden und werden auch weiterhin Micro-Influencer für Instagram engagiert. Erste erfolgreiche Kooperationen liefen bereits mit „gipserfelix“ und „dachdeckerin_chiara“. Weiterhin wird es eine Instagram-Werbekampagne geben. Auch steht noch eine Überarbeitung der Website an, damit diese in Zukunft noch besser auf Suchmaschinen­seiten angezeigt wird. „Ergänzend zu der digitalen Bewerbung der jungen Zielgruppe stehen die Fachmedienarbeit und die Ansprache von Multiplikatoren bereits in den Startlöchern“, so Alexandra Horster, Geschäftsführerin Kolping Jugendwohnen.

Corona-Auszeit, Öffentlichkeitsarbeit, Prävention

Die sieben Kolping-Familienferienstätten nehmen an dem Programm Corona-Auszeit für Familien teil und nutzen die eingesetzten Mittel, um in den nächsten Wochen Familien über die Möglichkeit eines stark geförderten Familienurlaubs zu informieren. „Über eine weitere Verwendung der Mittel wird in den nächsten Wochen entscheiden“, so Benedikt Lücken-Vollmer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kolping-Familienferienstätten.

Die Kolping Jugendgemeinschaftsdienste (JGD) konnte mithilfe der Spendengelder ihre Öffentlichkeitsarbeit intensivieren. Auch waren die Spenden notwendig, damit öffentliche Gelder weiter fließen, da immer ein Eigenteil aufgebracht werden muss. „So konnte die Struktur der JGD auch in der schwierigen Corona-Zeit erhalten bleiben, damit auch künftig junge Menschen für einen Freiwilligendienst im Ausland gewonnen werden können“, so Annette Fuchs, Leiterin Kolping Jugendgemeinschaftsdienste. Zwei der ursprünglich fürs Ausland vorgesehenen Freiwilligen leisten ihren Dienst aktuell bei Kolping in Deutschland. Sobald die Situation es wieder zulässt, können auch ausländische Freiwillige wieder einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten.

"Prävention kann Menschenleben retten."
Bundesjugendsekretärin Elisabeth Adolf

Mit den Spenden aus der Spendenkampagne „ZukunftsFest“ möchte die Kolpingjugend die Präventionsarbeit vor Ort unterstützen und generationsübergreifend anbieten. Das können neben klassischen Präventionsschulungen und Workshops zum Beispiel auch Teambuildingmaßnahmen mit Schwerpunkt in der Präventionsarbeit oder Selbstverteidigungskurse sein. „Es ist wichtig für Kinder und Jugendliche ihre Rechte und Möglichkeiten zu kennen, genauso wie es für Erwachsene wichtig ist, sensibel zu werden und zu wissen, wie man in einer Konfrontation handeln sollte, Anzeichen wahr- und Anliegen ernst zu nehmen. Denn Prävention kann Menschenleben retten“, so Elisabeth Adolf, Bundesjugendsekretärin. Einen entsprechenden Antrag auf Förderung gibt es bei der Kolpingjugend.

„Dank der überwältigenden Resonanz aus dem Verband und der Vielzahl an förderungswürdigen Projekten, hat sich der Bundesvorstand für eine Fortführung der Spendenkampagne ZukunftsFest in 2022 entschieden“, so Guido Mensger, Leiter Finanzen und Verwaltung Kolpingwerk Deutschland, abschließend.

Aufteilung Spenden

Arbeitsbereich          Summe
Arbeitswelt               49.719,61 €
Familie                      41.220,68 €
Eine Welt                  37.604,69 €
Junge Menschen     34.786,85 €
Gesamt                   163.331,81 €


Weitere Informationen zur Spendenkampagne gibt es hier

Foto: iStock/PeopleImages