Bevor Dominga (49) bei Kolping Schneiderkurse belegte, arbeitete sie in einer der vielen Fabriken, die rund um die Stadt Bonao für internationale Konzerne Kleidung fertigen. Aufstiegschancen gab es keine, die Arbeitstage waren lang, und der Lohn betrug umgerechnet nur sechs Euro pro Tag. „Das war kein Leben mehr“, erinnert sich Dominga. Immerhin hatte sie dort festgestellt, dass ihr Schneidern Spaß macht. Deshalb beschloss sie Kurse bei Kolping zu belegen.
Doch dann schlug Corona zu und ihre Berufsausbildung wurde ausgebremst. Allerdings nicht ganz. „Unsere Lehrerin stellte auf Online-Unterricht um“, erzählt Dominga. Dort brachte die Lehrerin ihren Schülerinnen bei, Masken zu nähen. Denn die waren zwar Pflicht, aber Mangelware. Dominga verhalfen sie mitten in der Krise zu einem stabilen Einkommen. „Ich bekomme viele Bestellungen für Masken, auf die ich Namen sticke oder die ich mit Motiven verziere.“ Je nach Aufwand berechnet Dominga pro Maske bis zu drei Euro und verdient viermal so viel wie früher. Geld, von dem ihre fünfköpfige Familie nun besser leben kann.