Wenn Dayana Ohara wieder mehrere Wochen durch den bolivianischen Amazonas-Regenwald reist, vermisst sie vor allem ihre Töchter. Die beiden – 5 und 10 Jahre alt – kommen dann zur Großmutter. Seit einem Jahr gehört Dayana zum Team des Gesundheitsprogramms des Apostolischen Vikariats von Pando, das vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt wird. Mit ihren Kolleginnen und Kollegen versorgt die Krankenschwester Menschen in besonders abgelegenen Amazonas-Gemeinden. Dazu legt sie abenteuerliche Wege zurück.
Wir sind in der bäuerlichen Gemeinde Barranco Colorado. Das Krankenhausschiff "Esperanza", zu Deutsch "Hoffnung", füllt sich gegen 10 Uhr mit Patienten. Die meisten sind Frauen mit Kindern oder ältere Dorfbewohner. Der Bedarf nach medizinischer Versorgung am Fluss Río Mamoré ist groß, denn hier gibt es keine Krankenhäuser, Arztpraxen oder Gesundheitsstationen. In der Coronapandemie verstarben viele Menschen mit schweren Verläufen.