Ausgabe 3-2020 : Juli

„Im Gespräch bleiben, im Gespräch sein“

Neues wagen, Ideen spinnen, Ziele überprüfen oder entwickeln: Das gehört für Vorstände und Leitungsteams von Kolpingsfamilien quasi zum „täglich‘ Brot“. Umso mehr, seit Corona die Welt im Griff hat.

Auch bei den Überlegungen im Kolping-Bildungswerk Münster, wie in Corona-Zeiten dennoch politische Bildung angeboten werden kann, waren Konzept und Slogan schnell gefunden: „Sofa-Edition“! Aus dem lateinischen „editio“ (Herausgabe) abgeleitet und dem gebotenen Sicherheitsabstand sinngemäß auf’s Sofa verlegt, entwickelten die Bildungsreferenten diese Online-Diskussion als neues Format.

„Gesellschaft im Wandel – so schnell kann das gehen...!“ Mit diesem Thema und Ulrich Hempel, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Recklinghausen, machte die Diskussions-Reihe der „Sofa-Edition“ am 3. Juni ihren Auftakt zur virtuellen Ausgabe der politischen Bildung.

„Was passiert, wenn was passiert?“, fragten die Teilnehmenden der Online-Diskussion zum „Versicherungsschutz im Ehrenamt“. Sascha Ickinger vom Ecclesia-Versicherungsdienst beantwortete viele Fragen rund um den Ehrenamtsalltag.

Beim „Abgucken streng erlaubt!“ tauschten sich Verantwortliche aus Kolpingsfamilien darüber aus, wie und was sie unter diesen veränderten Bedingungen bereits umgesetzt haben. Diese Stunde am heimischen PC gab viele Inspirationen, ebenfalls aktiv zu werden.

„Katholische Jugendverbände in der Stunde null: Von der Verfolgung durch die National- sozialisten zum Neubeginn in Selbstverant- wortung“: Heinz-Ulrich Eggert ging auf die bedrohliche Situation der katholischen Verbände in der NS-Zeit ein, die damals als illegal eingestuft wurden. Der ehemalige Gymnasiallehrer mit Lehrauftrag für Didaktik der Geschichte am Historischen Seminar der Uni Münster berichtete aus seinen umfangreichen Recherchen und skizzierte den Neuaufbau von verbandlicher Arbeit nach 1945.

„Zurück auf Werkeinstellung? – Was wir aus der Corona-Zeit mitnehmen sollten.“ Nach Corona soll alles wieder so sein wie früher, wünschen sich viele Menschen. „Ich finde, damit vertun wir eine einmalige Chance!“ Diese These vertrat René Schneider, SPD-Landtagsabgeordneter für den Kreis Wesel. „Der Lockdown hat die Uhren weltweit zurückgedreht und uns alle in den gleichen Startblock verfrachtet“, so Schneider,

der zudem Sprecher des Leitungsteams der Kolpingsfamilie Xanten ist. Der Neustart gebe uns jetzt die Möglichkeit, andere Wege einzuschlagen, zum Beispiel im Tourismus, in der Wirtschaft und beim Umweltschutz. „Die fortschreitende Digitalisierung liefert dazu den nötigen Rückenwind.“

Die bisherigen fünf Diskussionen als Online-Angebote des Diözesanverbandes wurden gut angenommen. Fazit: Die Verantwortlichen sind begeistert, wie sich die Kolpinger auf diese neue Art des Gedankenaustausches einließen und mit ihren Fragen die Themenabende voranbrachten. Darum wird die „Sofa-Edition“ mit weiteren interessanten Gesprächspartnern aus Politik und Gesellschaft nach den Sommerferien fortgesetzt.

Berichte und Termine der Online-Angebote unter: www.kolping-ms.de