Ausgabe 2-2023 : Mai

"Garantiert! Junge Menschen brauchen Perspektive"

So lautete das Motto eines Aktionstages rund um den Josefstag vom Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern.

Rund um den Josefstag machen Einrichtungen der Jugendsozialarbeit unter katholischer Trägerschaft jedes Jahr mit diversen Aktionen auf ihre gesellschaftsprägende Arbeit mit jungen Menschen aufmerksam. Dieses Jahr stand der Aktionstag unter dem Motto Garantiert! Junge Menschen brauchen Perspektive. Für 30 Auszubildende aus dem Jugendwohnheim in der Entenbachstraße stand ein Dialog mit Vertreter*innen der Landespolitik an: Auf Einladung des Kolping-Bildungswerks München und Oberbayern stellten sich die Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel (Grüne), Matthias Enghuber (CSU) sowie die Münchner Stadträtin Simone Burger (SPD) den Fragen der politisch interessierten jungen Menschen. Zum Auftakt ging es um die Frage nach bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende in München. Burger und Demirel stellten mit dem Azubiwerk ein bereits laufendes Projekt vor, in dem schon jetzt bezahlbare Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende geschaffen werden – ein Beispiel ist der Wohnkomplex Live+Learn am Innsbrucker Ring, den die Stadt gemeinsam mit dem Kolping-Bildungswerk betreibt. Enghuber als Vertreter der CSU und Landesregierung verwies auf die Gründung staatlicher Wohnungsbaugesellschaften wie der Bayernheim.

(v.l.) Simone Burger (SPD), Präses Christoph Wittmann, Gülseren Demirel (Grüne), Matthias Enghuber (CSU), Kathrin Raps (Vorstand Kolping-Bildungswerk), Matthias Antonin (Jugendbildungsreferent Kolping DV München und Freising)

Neben beruflichen Perspektiven fordern Jugendliche auch mehr politische Teilhabe. Mit der Kampagne "Wahl ab 16" setzt sich das Kolpingwerk LV Bayern aktiv für die Herabsenkung des Wahlalters auf kommunaler Ebene ein. Das Volksbegehren "Vote16" geht sogar einen Schritt weiter und fordert das Wahlrecht ab 16 auch bei Landtagswahlen in Bayern – bereits gängige Praxis in vielen Bundesländern. Während SPD und Grüne klare Befürworter sind und dies auch im Rahmen der Diskussionsrunde bekräftigten, spricht sich die CSU dagegen aus. "Wenn das Wahlalter herabgesenkt würde, müsste auch über eine Herabsenkung der Strafmündigkeit und Geschäftsfähigkeit nachgedacht werden", begründete Enghuber den Standpunkt seiner Partei.


Text/Fotos: Markus Hengler, DV München und Freising