Ausgabe 4-2021 : Oktober

Letzte Chance für das Klima

Seit Monaten gehen weltweit Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam auf die Straße, um für einen Wandel in der Klimapolitik zu demonstrieren. Denn für sie hat die Politik von heute lebenslange Auswirkungen.

Dass Klima längst kein Nischenthema mehr ist, haben wir auch in diesem Wahlkampf mehr als deutlich gesehen. Diese Wahl stand im Zeichen der Klimakrise. Keine Partei konnte es sich leisten, ihren Wahlkampf zu bestreiten, ohne Lösungen und Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels zu präsentieren. Dieser verursacht bereits heute weltweit schwere Schäden, und Extremwetterereignisse sind längst nicht mehr nur ein Problem des globalen Südens.

Im Frühjahr 2021 hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass die geplanten Maßnahmen der Politik nicht ausreichen, um den Klimawandel aufzuhalten. Um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und klimaneutral zu werden, müssten die Maßnahmen, die nach 2030 noch erforderlich wären, so kurzfristig und drastisch erfolgen, dass damit zum Teil die Freiheitsrechte junger Menschen in der Zukunft verletzt würden. Dieses Urteil ist historisch. Junge Menschen haben ein Recht auf eigene Gestaltungsspielräume. Es bleibt jedoch wenig Zeit, um den Klimawandel aufzuhalten – beziehungsweise ihn auf ein solches Maß zu begrenzen, dass man mit ihm noch einigermaßen umgehen kann. Deshalb ist die richtige Politik jetzt entscheidend.

Ziele konsequent und generationengerecht verfolgen

Aus der Wissenschaft gibt es zahlreiche Lösungsvorschläge. Dazu gehören Klimaneutralität, vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien und internationales Engagement für Klimaschutz. Aus Verantwortung gegenüber der heute jungen und allen kommenden Generationen ist es dringend geboten, diese Ziele konsequent und generationengerecht zu verfolgen. Dazu hat auch die Kolpingjugend bei ihrer jüngsten Bundeskonferenz aufgerufen – und einen entsprechenden Antrag beschlossen.

Die Auswirkungen des Klimawandels werden in Zukunft weiter zunehmen und unsere gewohnten Lebensverhältnisse grundlegend verändern. Deutschland kann die Klimakrise bewältigen. Dafür sind jedoch die kommenden Jahre entscheidend. In der gerade begonnenen Legislaturperiode muss die neue Bundesregierung deshalb alles dafür tun, die festgelegten Klimaziele zu erreichen und sich auch in Europa und weltweit als Vorreiter für den Klimaschutz einzusetzen. Denn nur so ist es möglich, die Schöpfung zu bewahren, und dass die Erde für nachfolgende Generationen lebenswert bleibt.


Foto: Sven-Marco Meng

Kommentar verfassen

Jeder Kommentar wird von der Redaktion überprüft, bevor er im Onlinemagazin erscheint. An dieser Stellen wollen wir auch auf unsere Netiquette und Informationen zum Datenschutz hinweisen.

Ihr Kommentar wurde verschickt!

Wir bitten um etwas Geduld. Ihr Kommentar wird von der Redaktion geprüft bis er online gestellt wird.

OK

Impulse für Debatten

Die Fachreferentinnen und -referenten im Bundessekretariat des Kolpingwerkes Deutschland bringen immer wieder fachlich fundierte Ideen und Denkanstöße in verbandliche Debatten ein. Auf dieser Seite veröffentlichen wir persönliche Einschätzungen der Referentinnen und Referenten. Dies sind keine Positionen des Kolpingwerkes Deutschland, sondern Impulse und Denkanstöße für ergebnisoffene Debatten.