Der Fachkräftemangel schlägt überall zu: In den Erzieher*innenberufen und in der Pflege fehlen ebenso Fachkräfte wie gut ausgebildete Ingenieure in den Stadtverwaltungen. Von Handwerkern ganz zu schweigen. Job-Chancen wie nie für gut ausgebildete Fachkräfte und Studierte auf der einen Seite – nicht besetzte Stellen auf der anderen Seite.
Viel zu lange waren Abitur und Studium das Maß aller Dinge: Schon jetzt verlassen über die Hälfte der jährlichen Schulabgänger die Schule mit Abitur oder Fachhochschulreife. Laut einer Prognose der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2021 wird diese Zahl bis 2035 auf 70 Prozent ansteigen. Zwar wählen nicht alle Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen den Weg zur Hochschule, aber der weit überwiegende Teil sieht in der akademischen Laufbahn mehr Sicherheit und natürlich auch eine größere finanzielle Absicherung. Aber ist eine zunehmende Akademisierung das "Seligmachende", wenn ich in einigen Jahren vielleicht lange auf einen Dachdecker oder Klempner warten muss, weil eben die Berufe, bei denen man sich "schmutzig" macht, immer stärker unter Fachkräftemangel leiden?
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