Erfreulicherweise erreichen uns zu Beiträgen immer wieder nachdenkliche und kritische Zuschriften – wie zum Thema „Geschlechtervielfalt“ in der letzten Ausgabe. Manchmal jedoch verlässt die Kritik die Sachebene, wie wenn uns „Verrat an den Ideen Adolph Kolpings“ vorgeworfen wird. Solche Vorwürfe machen mich betroffen, wird so doch die grundsätzliche Frage aufgeworfen, inwieweit bei uns über alle Themen diskutiert werden kann.
Dialog, Auseinandersetzung und gute Streitkultur sind in einem generationsübergreifenden Verband zwingend notwendig – so wurde mir das schon vor 40 Jahren in meiner Kolpingsfamilie im Münsterland vermittelt. Ich denke, dass wir gemeinsam für eine Atmosphäre sorgen müssen, in der jeder und jede das Gefühl hat, grundsätzlich über alles reden zu können. Nur so können wir auch weiterhin Menschen für ein Engagement gewinnen. Das betrifft auch sensible Themen und Fragen in Gesellschaft und Kirche.
Diese Offenheit macht unseren Verband als familienhafte Gemeinschaft doch aus, oder?