Ausgabe 2-2023 : Mai

Umbau der Energiesysteme ist notwendig

Ohne gravierende Veränderungen werden wir die Klimaziele nicht erreichen – das ist die Botschaft der diesjährigen Kölner Gespräche, die am 25. März 2023 in der Minoritenkirche in Köln stattfanden.

Professor Dr. Gerald H. Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina, bei seinem Vortrag in der Minoritenkirche in Köln.

"Ohne einen Umbau des Energiesystems – national, europäisch, global – schaffen wir gar kein Klimaziel!" Mit diesen Worten hat Prof. Dr. Gerald H. Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina, in seinem Impulsvortrag die aktuelle Lage beschrieben. "Wenn wir das Klima vor die Wand fahren, dann werden zwei bis drei Milliarden Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren", so Haug. Deutschland könne mehr tun, um eine Änderung in Sachen Klimaschutz herbeizuführen. In der anschließenden Diskussionsrunde betonte Haug, dass gerade dann, wenn die Politik auf nationaler und internationaler Ebene versage, die Kirchen einen wichtigen Beitrag leisten könnten, um für einen nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen zu werben.

Dementsprechend rief Klaus Bechtold, Mitglied des Kolping-Bundesfachausschusses "Verantwortung für die eine Welt" dazu auf, dass Kolping als gesellschaftspolitisch engagierter Sozialverband der Politik sagen müsse: Da läuft was falsch! Wenn parteipolitische und wirtschaftliche Interessen vor Umweltinteressen stünden, dann könne das nicht mehr akzeptiert werden. Denn die noch verbleibende Zeit, die wir dringend für die notwendige Transformation brauchen, verstreiche so ungenutzt.

Das Kolpingwerk hat bereits gute Erfahrungen damit gemacht, bei Neubau- und Sanierungsprojekten, etwa im Azubi- und Jugendwohnen, mittels Photovoltaik und Solarthermie für Energieeffizienz zu sorgen. Guido Mensger, Leiter Finanzen und Verwaltung des Kolpingwerkes Deutschland, versprach, diese Anstrengungen zu beschleunigen. Ramona Linder, Betriebsleiterin der Kolping Kaffee Röstwerkstatt Brakel gGmbh berichtete über den ressourcenschonenden Anbau von Kaffee der Marke Tatico in kleinen Betrieben, bei dem auf Pestizide und Agrargifte verzichtet wird. Nur gemeinsam lassen sich der Klimawandel und seine Folgen begrenzen. So heißt es auch in einer Erklärung, die der Bundesvorstand des Kolpingwerkes anlässlich der Kölner Gespräche verabschiedet hat. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und alle Menschen seien aufgefordert, mit Mut und Tatkraft dazu beizutragen, die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.

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Foto: Friederike Nehrkorn