Unser Glaube braucht Identität und Gemeinnschaft. Unser Glaube braucht Hoffnung und Bekenntnis. Wir haben eine gute Zukunft, wenn wir in den Spuren Jesu Christi unterwegs sind und bleiben. Lebendiger und gelebter Glaube zeigt sich durch Haltung und Handlung. Wer glaubt, antwortet. Wer betet, Gottesdienst feiert, im anderen Menschen den Nächsten sieht und sich für ihn engagiert, erbringt damit keine eigene Leistung, sondern antwortet Gott. Glaube ist keine Leistung. Glaube ist eine Antwort.
Glaube bedeutet vertrauensvoll, getröstet und froh leben zu können. Aber wer kann dies? Wer von uns kann inmitten der Dunkelheiten und Bedrängnisse dieser Welt und in dem Auf und Ab und den Wechselfällen des Lebens unverzagt, getröstet und im Innersten froh leben? Wer vermag es, inmitten der Gnadenlosigkeit unserer Tage das Spiel der Gewalt, des Hasses und der Vergeltung nicht mitzuspielen? Wer kann angetanes Unrecht hinnehmen in der Kraft des Verzeihens? Wer überwindet die Bosheit und die Lüge durch die Wahrheit und die Liebe? Hier die passenden Antworten und die richtigen Wege zu finden, ist sehr schwer für uns. Nur in der Kraft des Glaubens scheint mir dies möglich zu sein. Das Gegenteil des Glaubens ist die Angst. Es ist die Unfähigkeit, den lebendigen Gott zu erkennen. Gegen alle Angst gilt es, Zukunft zu gestalten.
Wer nach dem Glauben fragt, der bekommt es mit Jesus Christus zu tun. Denn der Glaube, nach dem gefragt wird, ist seinem Wesen nach Gottes Treue, Gottes Zuwendung, Gottes Ja.
Begreifen wir den Glauben, also das Vertrauen zu Gott, im Blick auf Jesus Christus als das „Eigentliche“ unseres Lebens? Gottvertrauen schenkt Mut und Zuversicht! Glaube bedeutet mehr, als eine Lehre redlich und gehorsam anzunehmen. Glaube heißt, unser Misstrauen in Vertrauen zu verwandeln, unsere Verkrampftheit in Aufgeschlossenheit, unser verstecktes Nein in ein offenes Ja zu Gott. Es geht im Glauben nicht um ein Annehmen dieser oder jener Auffassung, sondern um eine Wandlung unseres Wesens.
Die Vertiefung der Gottesbeziehung und damit auch die Vertiefung des Menschseins sind entscheidend. Christinnen und Christen sind lebendig, wenn sie Glaubens- und Lebenserfahrungen miteinander teilen; wenn sie einander begleiten in Gemeinschaft, durch Nächstenliebe und im Gottesdienst.
Nach dem richtigen Weg zu fragen und zu suchen, Überzeugungen und Glauben zu leben, ist in unserer Gemeinschaft im Kolpingwerk möglich. In diesem Miteinander und Füreinander ist Kolping ein Ort von Kirche. Lebendig und nah. Konkret und wirkungsvoll.
Kirche will Weg und Bewegung sein. Für die Menschen. In dieser Welt. Kirche lebt aus Gottes Nähe mit uns und aus Gottes Gegenwart in uns. Das ist erfahrbar in unserer Kolpinggemeinschaft.
Wir sind als Menschen angelegt auf Austausch, Kommunikation, Teilen und Hingabe. Das will im Kleinen konkret werden: im Gespräch miteinander, in dem wir uns füreinander öffnen, im Einander-Mitteilen und Sich-Einsetzen, im großzügigen Helfen, wenn jemand Unterstützung braucht, im gemeinsamen Arbeiten, Beten und Feiern. Unsere Kolpinggemeinschaft glaubt und lebt. Das ist unsere Kraft.
