Viele Handwerker:innen leben die Werte von Kolping mit großem Engagement: sei es im ganz normalen Arbeitsalltag oder in den vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die es den Engagierten ermöglichen, im Rahmen der wirtschaftlichen Selbstverwaltung ihre Vorstellungen von einer guten Arbeitswelt einzubringen. Hierzu gehört vor allem die Arbeit in der Vollversammlung der Handwerkskammer (HWK), wo die Delegierten alle für das Handwerk relevanten Themen für den jeweiligen Kammerbezirk entscheiden. Hierbei oder auch als Prüfer:in bei den Gesellen- oder Meisterprüfungen engagiert mitzuarbeiten ist nicht nur im Interesse des Berufsstandes, sondern auch im eigenen Interesse.
Bei der Mitgestaltung des Handwerks hat das Kolpingwerk Deutschland als Verband vielfältige strukturelle Aufgaben. Die besondere Stärke des Verbandes liegt in der guten Zusammenarbeit von verschiedenen Menschen und Gremien. Denn für eine wirkungsvolle Vertretung der Interessen der Arbeitnehmenden ist es unerlässlich, dass es ausreichend qualifizierte Vertreter gibt, die sich untereinander vernetzen, ihre Vorstellungen untereinander koordinieren und abstimmen. Dies geschieht beispielsweise im Rahmen der Tagung der Arbeitnehmervizepräsident:innen des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT). Dazu treffen sich die Vizepräsident:innen halbjährlich in einer der Handwerkskammern, um sich zwei Tage über aktuelle Themen des Handwerks auszutauschen. Ständige Gäste sind dabei der DGB und Kolping, aber auch weitere Gäste sind in der Regel zu inhaltlichen Punkten eingeladen.
Gemeinsames Ziel ist es, den Interessen der Arbeitnehmenden im Handwerk Nachdruck zu verleihen. Eine starke Interessenvertretung wird dadurch möglich, dass man voneinander lernt, sich auf gemeinsame Ziele verständigt und diese dann gegenüber den Arbeitgebern vertritt. Dies können die Vizepräsident:innen dann im Präsidium ihrer Kammer oder gemeinsam auf Bundesebene mit Hilfe von Erklärungen oder Resolutionen tun, die sie auf ihren Tagungen verabschieden. So wurden in Regensburg eine Resolution zur Energiekrise beschlossen, die auch von der Fachgruppe Handwerk unterstützt wurde, und ein Papier zur Stärkung des Ehrenamtes diskutiert.