Autorenschaft: Mensch oder Maschine?
Zwei Textanfänge zum Thema KI. Die Frage ist nur: Welcher hat einen "echten" Autor? Denn einen der Texte hat ein Mensch geschrieben, den anderen eine Maschine. ChatGPT nämlich, ein von KI gesteuertes Dialogsystem, ein sogenannter Chatbot des US-Unternehmens OpenAI, und zwar auf Basis der Anfrage "Schreibe einen Text über die Folgen der künstlichen Intelligenz mit 1500 Zeichen".
Der Umstand, dass nur noch schwer erkennbar ist, ob ein Text oder Bild von einem Menschen oder einer Maschine stammen, ist für viele besorgniserregend. Denn das Experiment zeigt: KI kann bereits jetzt schon überraschend viel. Digitalminister Volker Wissing (FDP) sagte etwa kürzlich der Bild am Sonntag, dass die Europäische Union schnell darauf reagieren müsse, dass KI im Alltag angekommen sei und das Leben der Menschen grundlegend verändern werde. Diese Veränderungen werden auch vor unserem Privatleben und dem Arbeitsalltag nicht halt machen. Aber was kann KI wirklich?
Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, erst einmal Klarheit darüber zu haben, was KI überhaupt ist und wie sie funktioniert. Das ist gar nicht so einfach: So gibt es zahlreiche verschiedene Definitionen dafür, die sich teils deutlich unterscheiden. Die Definition aus dem Wörterbuch Merriam Webster gibt aber zumindest einen grundlegenden Eindruck davon, was mit KI üblicherweise gemeint ist, nämlich "ein Zweig der Informatik, der sich mit der Simulation von intelligentem Verhalten in Computern befasst", beziehungsweise "die Befähigung einer Maschine, intelligentes menschliches Verhalten zu imitieren". Damit geht KI klar über die Grenzen herkömmlicher Automatisierung hinaus.
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