Nach Schätzungen sind mehr als 800.000 Venezolaner*innen über Kolumbien in das kleine Andenland gekommen. Viele leben in prekären Verhältnissen. Im Alltag leiden sie unter fremdenfeindlicher Gewalt, bei der Arbeitssuche werden sie diskriminiert. In den vergangenen Monaten spitzte sich die Lage zu, da ganz Ecuador von einer Welle der Gewalt heimgesucht wird, die von Gruppen des organisierten Verbrechens ausgeht. In der einheimischen Bevölkerung schlägt sich dies in zunehmendem Misstrauen und verstärkter Gewalt gegenüber den vulnerablen Geflüchteten nieder.
Kolping Ecuador unterstützt deshalb venezolanischen Familien in Portoviejo in der Provinz Manabí bei der Integration. So vergibt die Kolping "Spar- und Kreditgenossenschaft Manabí" Kleinkredite an Migrant*innen, um sie dabei zu unterstützen, ein Gewerbe aufzunehmen oder ein bestehendes zu erweitern. Ziel ist es, einen Beitrag zur Existenzsicherung der Familien zu leisten, und so zum friedlichen Zusammenleben beizutragen.
In einem weiteren Projekt, das von KOLPING INTERNATIONAL und Adveniat unterstützt wird, führt Kolping Manabí mehrere individuelle und kollektive Sensibilisierungs- und Resilienzmaßnahmen durch. Unter dem Motto "Dieselbe Sonne scheint auf uns" werden Workshops, Gruppen-Coachings sowie eine öffentliche interkulturelle Messe mit unter anderem Musik und Tanz zur Förderung des sozialen Friedens angeboten. Diese Maßnahmen richten sich sowohl an venezolanische Migrant*innen als auch an die ecuadorianische Bevölkerung von Portoviejo. Ziel ist es, Vorurteile gegenüber den Geflüchteten abzubauen, das Vertrauen zwischen den Gruppen zu stärken und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Kolping Ecuador leistet so einen wichtigen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben in Ecuador.