Seit 2017 ist die Altstadt in Gent bereits autofrei – die derzeit größte autofreie Innenstadtzone Europas. Kopenhagen baut Fahrradschnellstraßen, die bald Städte im ganzen Land miteinander verbinden. Hier soll künftig das Auto auch für Betriebe und Handwerker überflüssig werden. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo lässt die Stadtautobahn am Seineufer sperren und wandelt sie zur Flaniermeile um. Im Februar stimmen hier zudem die Bürger über höhere Parkgebühren für platzraubende SUVs ab. Und in Barcelona sperrt die Regierung unter Ada Colau ganze Stadtviertel für den Autoverkehr, um der Luftverschmutzung entgegenzuwirken.
In Berlin und Bremen dagegen gehen die neuen Verkehrssenatorinnen seit einigen Monaten den umgekehrten Weg. Sie bremsen genau solche Projekte, die den Autoverkehr einschränken und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger einräumen wollen. Wie in Bremen und Berlin ist es zurzeit vielerorts in Deutschland: Die Verkehrswende wird nicht selten zwischen den politischen Lagern aufgerieben. Wer sich traut, ein Modellprojekt an den Start zu bringen, kämpft oftmals gegen Windmühlen.
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