Es war ein schleichender Prozess, erzählt Lana: „Am Anfang hieß es beim Spielen: Spring den Papa nicht so an, das tut ihm weh. Irgendwann kam dann zum ersten Mal der Krankenwagen, und Papa kam mit Nierenversagen und Lungenentzündung ins Krankenhaus“.
Die 16-Jährige spricht abgeklärt und routiniert von der chronischen Nierenkrankheit ihres Vaters. Kein Wunder – seit ihrem achten Lebensjahr gehört diese zu Lanas Alltag. Ihre Mutter ist den ganzen Tag berufstätig, der Vater auf Unterstützung angewiesen: Lana ist es gewohnt, Einkäufe zu erledigen, zu kochen und einfach dort anzupacken, wo sie gebraucht wird. Sie ist dabei „Young Carer“. So werden minderjährige Person genannt, die Angehörige pflegen und in alltäglichen Aufgaben unterstützen.