Man ahnt ja schon, dass es nicht einfach wird. "Bilder und so kannte man ja, aber wie es wirklich vor Ort aussieht, das hätte ich mir davor nicht vorstellen können." Wenn Johannes heute, ein gutes Jahr nach der Flutkatastrophe, von seinem Einsatz dort berichtet, merkt man ihm an, dass es eindrückliche Tage für ihn waren. Der 23-jährige Student aus dem Saarland war im Juli 2021 mitten in seiner Prüfungsphase, als er in den Medien von der Flutkatastrophe im Ahrtal hörte.
Als die Kolpingjugend und verschiedene Jugendfachstellen aus dem Diözesanverband Trier ein Hilfscamp vor Ort über mehrere Wochen auf die Beine stellten, zögerte Johannes nicht lange und meldete sich spontan für drei Tage mit an. Alleine hätte er sich wahrscheinlich nicht auf den Weg gemacht, meint er, "ich wäre wahrscheinlich ein Stück weit überfordert gewesen, wo ich genau hätte anpacken sollen. Das war schon gut, dass man in der Gruppe war, und das organisiert war." Ende Juli, rund zehn Tage nach der Flut machte Johannes sich in einer Gruppe von rund 15 jungen Leuten auf den Weg. Mit einem Kleinbus aus dem Dekanat fuhr die Gruppe Richtung Flutgebiet. Was ihn die Tage hier genau erwarten würde – davon wusste der Student zu diesem Zeitpunkt noch wenig.