"Manchmal ist es wirklich frustrierend, dass das Thema Klimawandel so stark in den Hintergrund gerückt ist“, sagt Ibo Mohamed aus Bamberg. Der 22-jährige Kinderpfleger ist Teil des lokalen Organisationsteams von Fridays for Future – wie so vieles andere, finden auch die meisten Aktionen der überparteilichen Bewegung aufgrund der Corona-Pandemie neuerdings online statt. „Aber das hat natürlich eine viel geringere Strahlkraft als die riesigen Menschenmassen, die wir 2019 weltweit auf die Straßen gebracht haben.“
Selbstverständlich müsse für die Bewältigung der globalen Pandemie Aufmerksamkeit geschaffen werden – „daneben dürfen wir aber auch den Klimawandel nicht vergessen, denn gegen ihn wird es leider keine Impfung geben“, findet Ibo. Das Gegenteil ist der Fall: Die Klimakrise verschärft sich von Tag zu Tag. Wenn der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur entsprechend der Empfehlung des Pariser Klimaabkommens auf 1,5 Grad beschränkt werden soll, ist das weltweit verbleibende CO2-Budget laut Weltklimarat schon in sieben Jahren aufgebraucht.
„Die Bundesregierung tut nicht genug, um dieses Ziel zu erreichen“, kritisiert Ibo. Fridays for Future fordert deshalb, die Nettonull in Deutschland bereits bis 2035 umzusetzen – d. h. bis dahin sollen menschengemachte Emissionen durch Reduktion oder entsprechende Ausgleichsmaßnahmen vollständig aus der Atmosphäre entfernt werden. Nur so könne man die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten weiterhin gewährleisten. Für diese und andere Forderungen engagieren sich weltweit tausende junge Menschen – Ibo ist einer von ihnen.