Aus Dingen, die nicht mehr in ihrer alten Funktion wiederverwendet werden, ein neues, hochwertigeres Produkt gestalten. Was sich zunächst recht banal anhört, zieht sich seit einigen Jahren als Trend durch die Lebenswelt junger Menschen. Der Begriff dafür: Upcycling.
Eine, die Upcycling zu ihrem Lebensinhalt gemacht hat, ist Bernadine. Die 24-jährige ausgebildete Maßschneiderin verfolgt den Grundgedanken der Aufwertung seit ihrer Jugend: „Ich war schon immer eher die, die nichts von Grund auf Neu gestalten wollte, sondern eher geschaut hat, was gibt es schon, was kann ich daran verändern?“
Das Handwerk des Nähens und Schneidern erlernte sie während Ihrer Ausbildung. Anschließend hatte die Kölnerin eigentlich vor, in der Filmbranche zu arbeiten. Doch beim Ausprobieren in Praktika stieß sie immer wieder auf ein Problem: „Ich habe festgestellt, dass ich mich damit irgendwie nicht mehr identifizieren konnte – da wird für eine Produktion viel neu eingekauft, einmal verwendet und danach entsorgt oder eingelagert. Damit konnte ich nicht so viel anfangen. Ich habe dann überlegt: meine Leidenschaft ist Mode – wie kriege ich das mit meinen Werten vereinbart?“ Die Antwort lag für Bernadine auf der Hand. Anfang des Jahres rief sie mithilfe eines einjährigen Gründerstipendiums ihr Upcycling-Modelabel „storytelling fashion“ ins Leben.