Das Emmaus-Evangelium (Lk 24, 13-35) gehört zum Ostermontag, mit dem die Gottesdienstgemeinde aus der großen Feier der Auferstehung Jesu in den Alltag entlassen wird. Es lohnt sich, das Evangelium auf dem Hintergrund des aktuellen Geschehens rund um die Kirche zu betrachten.
Im Gespräch, das die beiden Jünger mit dem Unbekannten führen, der sich später als der Auferstandene zu erkennen gibt, lässt sich wiederfinden, was Menschen auch heute im Blick auf Kirche und gelebtes Christentum ins Wort bringen: die große Erwartung im Blick auf Jesus von Nazaret; dass allein die versöhnende Liebe und die bedingungslose Zuwendung zu jedem Menschen diese Welt und unser Leben nachhaltig gestalten können. Und dann die große Enttäuschung, wenn menschengemachte Schuld und strukturelles Versagen diese Erwartungen zunichtemachen und Menschen dazu führen, auf Abstand zu gehen und zu resignieren – sie tut weh und bringt nicht wenige dazu, sich endgültig zu verabschieden.
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