Ausgabe 2-2022 : Mai

Wenn sich Freunde im Krieg befinden

Seit Jahren pflegt das Kolpingwerk DV Erfurt enge Kontakte zu Kolpingsfamilien in der Ukraine. Familiäre und freundschaftliche Verbindungen bestehen.

Der DV Erfurt organisierte erste Spendenaktionen an der ukrainischen Grenze.

Mit Entsetzen haben Kolpingmitglieder aus dem DV von der Bombardierung des Flughafens in Iwano-Frankiwsk unweit von Kolping-Freunden gehört. Um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, rief der DV Erfurt umgehend zu einer Spendenaktion auf. Es wurden dringend benötigte Dinge, wie Verbandsmaterial, Medikamente, Lebensmittel, Hygieneartikel, Notstromaggregate und vieles mehr gesammelt. Schon nach wenigen Tagen war viel von den gewünschten Sachspenden zusammengekommen.

Andreas und Natalia Blümel starteten dann mit zwei Transportern von Pößneck aus und brachten die Spenden der örtlichen Kolpingsfamilie an die polnisch-ukrainische Grenze, wo sie direkt an Ukrainer übergeben und im Land, unter anderem im Partnerort Sadnestrjansk, verteilt wurden. Eine zweite Tour mit sechs Transportern startete kurz darauf von Heiligenstadt aus bis in die Ukraine. Dort war das Ausmaß der humanitären Katastrophe dieses Krieges sehr deutlich zu sehen. Dankbar nahmen die befreundeten Ukrainerinnen und Ukrainer die Spenden entgegen. Sie selbst schicken Fleischkonserven an die Front, sammeln Sachen und schützen ihre Einrichtungen. Kleine Kinder im Kindergarten lernen, einen neu geschaffenen Bunker zu nutzen, singen im Sirenengeheul und machen sich so Mut.

„Mut tut gut“ war auch das Motto zum Kolpingtag 2015: Wer hätte damals an die neue Bedeutung heute in der Ukraine gedacht.


Text: Annette Müller und Andreas Blümel